Sonntag, 26. September 2010

Die Liebesfee

Die Liebesfee

Auf ewig langen Pfaden durch das Leben gezogen, das Glück gesucht und doch nur Katzengold gefunden.

An die Liebe geglaubt und trotzdem seines Glaubens beraubt. Gehofft, gebangt, gekämpft und doch den Gral nicht gewonnen.

In einer stillen Minute ein Zwiegespräch geführt. Das Resultat eindeutig schmerzlich und wahr, das große Glück war diesem Leben nicht beschieden.

Hoffnung sollte im Herzen verbleiben und vielleicht das kleine Glück an einer verschwiegenen Ecke sich zeigen. Manchmal tut es gut, in Bescheidenheit und Demut durch die Welt zu wandeln.

Auf der Suche nach dem kleinen Glück steht plötzlich ein unscheinbares Wesen auf dem Lebensweg. Es schaut in die Augen, blickt tief in die Seele. Plötzlich spürende Wärme, eine fühlbare Nähe. Was will dieses Wesen sagen?

Aus Distanz versucht, die Gefühle zu verbergen, hinabsteigen in die Eiseskälte, gefrostet das Herz, verschlossen den Mund.

Das Wesen aber spricht. „Kennst du mich nicht? Unter diesem Himmelszelt ist ein jedem Menschen ein Seelenpartner beschieden.“

„Das kann nur eine Täuschung sein, viel zu oft im Leben genarrt und verblendet, so will der Verstand nicht mehr finden den Glauben. Damit ist ein für alle Mal Schluss!“

Das unscheinbare Wesen aber spricht. „Erlöst du mich, erlöse ich dich!“

„Solchen Unsinn mag so im Märchen beschrieben sein, doch in Wahrheit sieht es anders aus.“

Aus der Wesensmitte beginnt es sanft zu strahlen, eine warme Energie, erfasst das kalte Herz. Lässt es binnen Sekunden auftauen und die Sinne werden berauscht.

Funken sprühen, die Welt versinkt in einem Abendrot und der Mond scheint in strahlender Helle. Was mag nur hier geschehen?

Leise, zaghaft öffnet sich der Mund, haucht zärtlich leise Worte. Welche Kühnheit kommt so plötzlich ungeniert zu Tage.

Lippenpaare sich treffen, Donnern und Rauschen, Ouvertüre und Sinnlichkeit. Die Augenpaare strahlen sich an, das Lächeln sagt mehr als tausend Worte. Auf einmal scheint alles wunderbar und klar.

Das unscheinbare Wesen ist längst bezaubernd, betörend geworden zur schönen Frau. Was braucht es Verstand, wenn längstens die Herzen regieren.

Zwei Herzen tanzen im Reigen, ein Meer aus Blumen wiegt sich sanft in dieser zarten Brise und die Vögel stellen sich zum Konzert ein. In der Luft schweben leichte sommerliche Düfte.

Die Sterne funkeln wie ein Meer aus Juwelen und ein Feuerwerk der Sternschnuppen prasselt auf die Erde hernieder. Ihre zarte Haut verströmt das Liebesaroma, ihre Lippen schmecken voller sinnlicher Süße.

Zarte Knospen beginnen zu sprießen, streichelnd und liebkosend die Haut. Gefühle lösen alle Bedenken auf, zwei Körper verschmelzen zu einer gemeinsamen kleinen Welt. Der Geliebten die Hände verwöhnt anschließend im Überschwang die Füße liebkost.

Die Liebesfee engumschlungen, nicht endend wollende Zärtlichkeit. Amor sendet seine Pfeile aus und Aphrodite applaudiert von ihrem Throne, dass zwei Menschen endlich sich gefunden.

Die liebenden Herzen in Glückseligkeit verbunden, wandeln nun auf gemeinsamen Pfaden. Endlich ist das Zeitalter des großen Glückes angebrochen.

Der neue Morgen dieser Liebe möge ewiglich im goldenen Schein erstrahlen.


© Bernard Bonvivant, Schriftsteller, Germany

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